Sie wollten schon immer wissen, was ein Exterior-Gateway-Protokoll ist oder was genau hinter manchen spezifischen Netzwerkbegriffen steckt?
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Exterior Gateway Protokoll: Pfadfinder für schnelle Datenströme
Je kürzer ein Weg, desto schneller wird das Ziel erreicht. Klingt banal, aber im internationalen Datenaustausch (etwa bei Aktien- oder Devisengeschäften) können selbst Bruchteile einer Sekunde von entscheidender Bedeutung sein. Um Schnelligkeit geht es aber auch, wenn der Datenfluss innerhalb von weitverzweigten, internen Netzwerkstrukturen - sogenannten Autonomen Systemen - ins Stocken gerät und neu organisiert werden muss. Im Gewirr der global verteilten Netzknoten müssen die Datenströme dann innerhalb kürzester Zeit auf andere Wege umgeleitet werden. Die Rolle des „Pfadfinders“ obliegt dabei den Routern, platziert an den Schnittstellen zwischen autonomen Systemen und öffentlichen Datenleitungen.
Ein Beispiel: Die weltweit verstreuten Niederlassungen eines multinationalen Konzerns bilden technisch gesehen zwar ein geschlossenes System, sind jenseits der eigenen Router aber zumeist auf allgemein zugängliche Übertragungswege angewiesen. Hohe Auslastungen innerhalb der öffentlichen Netze können den Datenfluss im internen Netzwerk ausbremsen; um das zu verhindern, tauschen die „privaten“ Router untereinander permanent Informationen aus. Die Steuerung der Router-Kommunikation übernimmt dabei das Exterior Gateway Protocol, kurz EGP. Das EGP erfasst kontinuierlich die Erreichbarkeit der Router innerhalb eines „geschlossenen“ Netzwerkes, behält zugleich die „Verkehrslage“ der öffentlichen Verbindungen im Blick und kann den spezifischen Anforderungen eines Autonomen Systems individuell angepasst werden. Notwendige Umleitungen werden vom EGP praktisch ohne Zeitverzug automatisch eingerichtet, sodass die Netzwerkdaten stets mit höchstmöglicher Geschwindigkeit zwischen Sender und Empfänger unterwegs sind. Bereits 1984 eingeführt, wurde die EGP-Funktionalität im Laufe der Zeit kontinuierlich dem Stand der Netzwerktechnik angepasst. Inzwischen wird das EGP in einem fließenden Übergang durch das zeitgemäßere Border Gateway Protocol (BGP) ersetzt; als „intelligentes“ Protokoll kann das BGP über Jahrzehnte zusammengetragene EGP-Daten analysieren, alle denkbaren Routen permanent optimieren und zeitliche Verzögerungen auf minimale Werte reduzieren. Zusammenfassend steuert das Gateway Protocol (EGP oder BGP) die Kommunikation zu den Edge Routern, wovon mindestens ein Router in jedem autonomen Netzwerksystem als Exterior-Gateway benötigt wird. Diese Router verknüpfen die autonomen Systeme miteinander und übersenden die Daten der gekoppelten Leitungen.